Clickertraining mit Hund - die Anleitung

In der Hundeausbildung hört man es immer öfter - "Clickertraining". Doch was ist das überhaupt, wozu ist es nützlich und wie bringe ich es meinem Hund bei? Das Alles erfahrt ihr in diesem Blogartikel und in unserer kurz gehaltenen Video-Anleitung!

Schritt-für-Schritt Anleitung

  1. Die Vorbereitung:
    Besorge dir einen sogenannten "Clicker". Diesen kannst du bei uns in der Hundeschule kaufen oder in einigen Zooläden. Für ängstliche Hunde gibt es auch extra leise Clicker im Handel. Farbe und Form sind geschmackssache, auch hiervon gibt es reichlich Auswahl.
    Nimm in die eine Hand den Clicker (oder überlege dir ein auffälliges, kurzes Markersignal, wie z.B. "Click") und in die andere Hand viele unterschiedliche kleine Leckerlis.
  2. Konditionieren:
    Clicke (oder sage "Click") und gib dem Hund sofort ein Leckerli. Er muss dafür noch nichts tun, verwende daher bitte noch keine Kommandos.
  3. Fortsetzung:
    Wiederholung ist das A und O einer funktionierenden Konditionierung. Wiederhole die ersten Schritte daher mindestens 1 Woche. Wenn die Konditionierung schon leicht erfolgt ist, übe auch an unterschiedlichen Orten.
  4. Teste die Konditionierung:
    Um zu überprüfen, ob die Konditionierung von "Click" = Belohnung erfolgt ist, clicke einmal, während dein Hund gerade weg schaut oder sich in einem anderen Raum befindet. Kommt er sofort freudig zu dir gelaufen oder schaut dich erwartungsvoll an, belohne ihn umgehend. Die Konditionierung ist somit erfolgt.
  5. Wenn es nicht klappen sollte:
    Falls dein Hund nicht ausreichend auf den Clicker oder dein Wortsignal reagiert, verwende bessere Leckerlis oder überprüfe dein Timing (die Belohnung sollte im Idealfall eine halbe Sekunde nach dem Click erfolgen). Übe zunächst so lange nur zuhause, bis dein Hund ausreichend auf das Signal reagiert.
  6. Verwendung als Marker
    Wenn die Konditionierung komplett erfolgt ist, kannst du den Clicker als Markersignal einsetzen. Wenn du also beispielsweise deinem Hund gerade das Bellen beibringen willst, clickst du in dem Moment, wo der Hund bellt. Du kannst auch jede Annährung an das richtige Verhalten clickern. Clickererfahrene Hunde bieten später bereits beim Anblick des Clickers viele Verhaltensweisen an, da sie wissen, dass sie etwas tun sollen.
    Ein Clicker ist zudem mit positiven Emotionen verknüpft und kann daher auch gut zur Umwandlung von negativen Gefühlen, beispielsweise bei Problem- und Angsthunden angewandt werden. Hierbei solltet ihr jedoch nicht experimentieren, sondern euch direkt an einen Hundetrainer wenden, der euch die richtigen Click-Momente beibringt.
  7. Immer belohnen?
    Sehr clickererfahrene Hunde benötigen häufig keine Belohnung mehr nach jedem Click, da sie den Clicker als so positiv abgespeichert haben, dass er selbst zur Belohnung geworden ist. Komplett sollte man die Belohnung jedoch nie weglassen, da sich sonst die Verknüpfung wieder auflösen kann.
  8. Falsch geclickt?
    Auch wenn du an einer "falschen" Stelle geclickt hast, also wenn dein Hund beispielsweise gerade den Nachbarshund angebellt hat, muss eine Belohnung erfolgen, damit sich die Konditionierung nicht auflöst.

Was ist Clickertraining?

Der Clicker ist ähnlich wie ein "Knackfrosch" aus der Kinderzeit, also ein Gerät, das auf Knopfdruck ein Geräusch abgibt, welches klingt wie ein Knacken bzw. ein Klicken. Das "Click"-Geräusch des Clickers soll als sogenanntes "Markersignal" dienen, also als ein Signal, welches dem Hund ein bestimmtes Verhalten sekundengenau positiv markiert.
Dadurch, dass nach dem "Click" immer eine Belohnung erfolgt, wird nach kurzer Zeit der Clicker selbst zum Verstärker eines Verhaltens.

Wofür kann Clickertraining nützlich sein?

Das Verwenden eines Clickers oder alternativ eines markanten, auffälligen Markerwortes (z.B. "Click") hat zahlreiche Vorteile:

  • Der Ton bleibt immer gleich, d.h. ihr könnt euren Hund optimal belohnen, auch wenn ihr gerade sauer oder traurig seid und euer verbales Lob entsprechend wenig freudig ausfallen würde.
  • Das "Click" ist so kurz, dass ihr euren Hund auf die Sekunde genau belohnen und damit sehr kurz gezeigte Verhaltensweisen einfangen könnt. Auch Problemhunde können damit gezielt trainiert werden, da es möglich macht, kleinste Ansätze in die richtige Richtung positiv zu verstärken.
  • Die meisten Hunde reagieren auf das immer gleich bleibende, auffällige "Click" sehr aufmerksam, da es sich - im Gegensatz zu verbalem Lob - von allem Anderen deutlich abhebt.
  • Euer Hund kann damit auf Distanz belohnt werden.
  • Ihr habt mehr Zeit, nach der tatsächlichen Belohung zu kramen, ohne die  Sekunde zu verpassen, die ihr Zeit habt, eurem Hund zu sagen, dass er gerade etwas richtig gemacht hat.

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